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50 Jahre BCF-Unsere Festschrift

Ein halbes Jahrhundert BCF.

Was soll man da sagen außer: herzlichen Glückwunsch, liebgewonnener Verein.

Ansonsten schreit dieses Jubiläum geradezu nach einem Rückblick durch die Abteilungsbrille. Mehr als die Hälfte dieser Zeit, genauer gesagt 27 Jahre, existiert die Tischtennisabteilung. Es ist viel passiert in dieser Zeit.
Gegründet von einer Handvoll „Abtrünniger“ des TSV, hat sie gleich in ihrem ersten Jahr den Aufstieg aus der dritten Kreisliga geschafft.

Unvergessen die Spiele in der altem Empe-Werkshalle (bis zur Fertigstellung der Mehrzweckhalle) in Geretsried, die uns Toni Gamperl organisiert hat. Unvergessen auch der Transport der Tischtennissplatten von Baierbrunn nach Geretsried, bei dem (unter einer Brücke) der wohl erste Cabrio-LKW der Welt geschaffen wurde. Weiteres dazu werde ich aus Taktgefühl nicht von mir geben. Ein weiterer Höhepunkt, 1985, der Umzug in die Farcheter Halle und die erste Bekanntschaft mit unserem unvergessenen Hausmeister Roland Leroy. Viele von uns trauern ihm heute noch nach. Was dann folgte, war ein stetiges „aufwärts geht’s“, bis zum Höhepunkt, dem Aufstieg in die Bezirksliga Mitte der 90er.

Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre war es im Training teilweise so voll, dass wir nicht genügend Platten stellen konnten, um alle gleichzeitig spielen zu lassen. Im Jugendtraining waren teilweise über 30 Kinder vertreten. Tja: Lang, lang ist’s her. Unvergesslich auch der jahrelange Austausch mit unseren Tischtennisfreunden aus Stockholm, der 1991 begann und erst 2004 endete.

Gegen Ende des vorigen Jahrtausends begann leider ein gewaltiger Aderlass. Zweimal brach uns eine komplette Jugendmannschaft, bedingt durch Studium, Ausbildung und Umzüge, weg. Auch im Erwachsenenbereich wurde es durch Weggänge immer dünner. Der Tiefpunkt war dann in der Saison 2008 / 2009 erreicht. Die zweite Mannschaft wurde nach dem Abstieg aus der 1. Kreisliga gleich in die 3. Kreisliga durchgereicht. Die erste hat sich erst am letzten Spieltag – da allerdings mit Bravour – den Klassenerhalt in der 1. Kreisliga gesichert. Die folgenden zwei Jahre dümpelte die Abteilung vor sich hin. Die Jugendlichen wurden trotz des unermüdlichen Einsatzes der Jugendleiter immer weniger, bis wir schließlich in der Saison 2010 / 2011 keine Jugendmannschaft mehr melden konnten. Dafür ging es bei den Männern wieder etwas aufwärts. Die vergangenen beiden Jahre hatten wir drei Mannschaften im Spielbetrieb. Die dritte werden wir nächstes Jahr wohl wieder abmelden müssen, da – siehe oben – unsere Abiturienten teilweise ihr Studium in Ganzweitfort beginnen und nicht mehr zur Verfügung stehen.

Es gibt aber auch Lichtblicke: Durch die Ferienpassaktion im vergangenen Jahr haben wir wieder regelmäßig 8 Jugendliche im Training und werden in der kommenden Saison wieder eine Jugendmannschaft melden. Die zweite Herrenmannschaft hat sich am 29.4. in der Aufstiegsrelegation mit einem letztlich klaren 8:4 gegen Tölz III durchgesetzt und spielt nächstes Jahr in der zweiten Kreisliga.

Es fehlen uns nur noch ein paar „fertige“ Spieler (im Sinne von komplett, nicht von ausgebrannt!) für den Erwachsenenbereich. So keimt das zarte Pflänzchen Hoffung, dass es wieder aufwärts geht an den grünen Platten.

Einen herzlichen Dank noch an alle, die im Verein – egal in welcher Abteilung – so viel unschätzbar wertvolle ehrenamtliche Arbeit leisten. Ohne euch geht es nicht, ohne euch wäre der BCF heute nicht das, was er jetzt ist: Eine Heimat für viele.

Euer Reiner
P.S. Und nun, wie immer mit satirischer Note, unser Jahresrückblick

 

Auf Ovtcharovs Spuren

Es mag unpassend wirken in einer Jubiläumsausgabe, aber wir müssen ein Geständnis ablegen: Wir haben gedopt! Und wir schämen uns dafür. Schande über uns!

Es steckte eigentlich kein böser Wille dahinter, es war eher ein Akt der Verzweiflung. Wir werden nun mal nicht gerade überrannt von Leuten, die in eine der riesigen Wolfratshauser Neubausiedlungen einziehen und eine neue Tischtennisabteilung suchen. Und wie wir bereits in mindestens sieben der vergangenen sechs Vereinszeitungen dezent angedeutet haben: WIR WERDEN NICHT JÜNGER! Mir selbst, der ich zur deutlich jüngeren Hälfte unserer ersten Mannschaft zähle, wurde unlängst mit hämischem Grinsen die Urkunde für 25-jährige Mitgliedschaft vorgehalten – und der folgende Stich in der Brust hatte seine Ursache nicht nur in der Anstecknadel, die man zu diesem Anlass angeheftet bekommt. Ein Vierteljahrhundert! Und ich war nicht mal allein: Gleich zwei meiner Teamkollegen wurden ebenso überrumpelt, Ewald Fischer und Thomas Gros. Wir sind offenbar alle schon in dieser Halle herumgesprungen, als der Mörtel noch trocknete. Und wir sind nicht die Ältesten.

Natürlich hat uns vor diesem Hintergrund die Nachricht durcheinander gebracht, dass Dimitrij Ovtcharov gedopt haben sollte. Wo es doch immer hieß, Doping im Tischtennis brächte nichts. Von wegen, Ovtcharov war nun der Beweis. Ovtcha..., kennt Ihr nicht? Dimitrij Ovtcharov? Nie gehört? Deutschlands Nummer zwei? Na gut, ist jedenfalls der zweite Mann hinter Timo Boll. ... Boll? Kommt, Leute, wenigstens den! Dieser schüchterne Tischtennisspieler, der aussieht wie 15 und in Talkshows immer erklären muss, dass er in Asien ein Superstar ist? Und gegen den jeder Moderator von Jauch bis Raab versucht, einen Aufschlag zu returnieren? Ja? Na also. War gerade wieder Weltranglistenerster.

Bei Ovtcharov jedenfalls hatte man Clenbuterol entdeckt, und als er berichtete, er müsse das Zeug in chinesischem Rindfleisch zu sich genommen haben – Clenbuterol wird dort für die Kälbermast verwendet -, haben wir sofort im Internet bestellt. Fleisch aus China, zentnerweise. Mag es uns nicht jünger machen, schneller, stärker und besser reicht ja auch. Im Nachhinein wundert man sich, dass man nicht früher auf so etwas kommt: Bei Ovtcharov konnte man das Dopen kaum übersehen. Niemand, der klar bei Verstand ist, verrenkt sich derart für einen Rückhandaufschlag. Offenbar eine Nebenwirkung.

Wir sind dann systematisch vorgegangen: eine Testgruppe und eine Kontrollgruppe. Tatsächlich spielte eine Hälfte unserer Mannschaft plötzlich deutlich erfolgreicher als die andere, doch bevor wir so recht gemerkt hatten, dass es die falsche war, also die ohne chinesisches Fleisch, kam auch schon die Nachricht: Ovtcharov ist unschuldig. Clenbuterol wäre im Tischtennis völlig nutzlos, vor allem macht es zittrige Hände. Das war reichlich desillusionierend. Wenigstens hatte sich beim Rückhandaufschlag niemand verletzt.

Wir haben die Saison dann so zu Ende gespielt wie meist, seit wir aus der Bezirksliga abgestiegen sind: Als Vierter weit weg vom Ab-, aber auch vom Aufstieg. Wir werden in der 1. Kreisliga bleiben bis ans Ende unserer Tage. In Tobi Beck haben wir halbwegs erfolgreich einen Youngster integriert, Ewald Fischer und Stefan Wille haben extrem stark gespielt, aber die Befürchtung bleibt: Wir werden stagnieren, bis wir alle im Rollstuhl durch die Halle eiern. Mit oder ohne Doping, ganz egal. Es sei denn, Wolfratshausen weist bald riesige Neubaugebiete aus.

Unsere zweite Mannschaft hat immerhin über die Relegation den Aufstieg in die zweite Kreisliga erreicht, mit tollem Teamgeist und angeführt von Reiner Freundorfer, der als Abteilungsleiter nebenbei dafür Sorge trägt, dass wenigstens unser Vereinsleben nicht stagniert. Wir haben ziemlich viel gemeinsam unternommen im vergangenen Jahr. Von unserer Jugend lässt sich vor allem berichten, dass wir wieder eine haben. Ralf Musto und Fabian Freundorfer sind gerade mit einem Neuaufbau beschäftigt und wir sind guter Hoffnung, demnächst wieder eine Mannschaft für die Punktspiele melden zu können. Das wäre ja der nächstliegende Weg zur Verjüngung der Mannschaften. Und das Schönste an dieser Saison: Uwe Knief, von dem nach einem schweren Motorradunfall niemand so recht wusste, ob er je wieder ordentlich würde laufen können, hat sich in der dritten Mannschaft derart gut zurückgekämpft, dass wir ihn vielleicht sogar in der kommenden Saison wieder in die erste Mannschaft zurückholen können. Uns könnte das weiterhelfen – unserem Altersschnitt allerdings nicht.

Ach ja, und ehe ich’s vergesse: Die Sache mit dem Clenbuterol, die bleibt bitte unter uns, ja? Und falls jemand Interesse an günstigem Rindfleisch hat, etwa 80 Kilo haben wir noch in der Kühltruhe. Einfach melden. Gerne auch kurzfristig.

Andreas Liebmann

 

 

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